HOME     HISTORY     VISUAL 

 

 


Nicht alle Pflanzen können allein von Wasser leben

Wie so oft in fröhlicher Runde, befruchten sich Gedanken gegenseitig und eine Idee wird geboren. So kam vor 5 Jahren den Jungs vom Prignitzkombinat das SUBURB FESTIVAL in den Sinn. Die verkürzte Gedankenkette sah ungefähr so aus: wir legen auf ... wir machen Musik ... wir machen Partys ... machen wir ein Festival. Der Blick auf die Festivalkarte bestätigte, es gab noch weiße Flecken im Gelände und warum sollen wir im Sommer zum Draußen-Feiern immer woanders hinfahren. Hals über Kopf hatten sich alle in die Idee verliebt und waren Feuer und Flamme. Wie Männer eben so sind. Wir machen Festival riefen alle und trommelten sich mit den Fäusten auf die Brust. Schnell war ein Termin ins Auge gefasst. Der Juni sollte es sein. Wir sind die Ersten im Sommer, dachten alle. Ein Gelände ward auch gefunden. Hatte man doch schon länger mit dem ehemaligen Militärflugplatz von Perleberg geliebäugelt und rechtzeitig Kontakte geknüpft. Nun musste noch ein Name für das Festival her. Das es ein Festival werden und über mehrere Tage gehen sollte, war im anfänglichen Übermut einstimmig beschlossen. Wenn schon denn schon. Und da das ganze draußen, außerhalb der Stadt, vor den Toren also quasi vor dem Ort stattfinden sollte, riefen auf einmal alle aufgeregt durcheinander und jeder auf seine Art: „SUBURB ... SEBÖÖÖRB ... SAPP ÖÖÖRB“ Da war er der Name für das neue Ding – SUBURB FESTIVAL. Wie schön, groß und bedeutsam das doch klang. In den Köpfen waren alle schon ein paar Jahre weiter und reihten das SUBURB FESTIVAL bereits zwischen anderen namhaften Open Air´s ein.

Da müssen fette Acts ran, gleich von Anfang an, dachten alle. Wie viel Leute kommen denn so? Egal, wenn die richtigen Acts da sind, eine Menge. Lasst uns mal die Flyer in mehreren Bundesländern verteilen und den Parkplatz groß genug abstecken. Das SUBURB war einfach the next big thing. Eine Frühgeburt, ein Riesenbaby, ein Model, eine Idee, der man nicht wiederstehen konnte! Kurzum die eierlegende Wollmilchsau des Kombinats.

Das Festivalwochenende kam, die Temperaturen waren im Keller und Regen überdeckte das Land. Ein paar hundert Leute fanden den Weg zum Hanger auf dem Flugplatzgelände. Alle zusammen versuchten das Beste aus dem misslichen Wetter zu machen. Nach dem SUBURB fragten wir uns: hatten wir zuviel gewollt? Dem Vogel Straus wollten wir es nicht gleich machen und den Kopf in den Sand stecken. Auch wären wir nicht so gelenkig und kämen so weit runter. Nein! Neues Jahr neues Glück! Der Name blieb und das Gelände auch. Der Flyer wurde sonniger, damit von vornherein keiner an schlechtes Wetter dachte. Zudem wagten wir am ersten Festivaltag den Spagat zwischen elektronischen und rockigen Klängen. Für den Samstag wurden einfach noch ein paar mehr Acts als im Vorjahr gebucht. Unsere Überzeugung war ungebrochen. Wieder trommelten sich alle gegen die Brust und riefen „SUBURB ... SEBÖÖÖRB ... SAPP ÖÖÖRB“. Trotz des späteren Termins im Juni 2010 gingen die Temperaturen wieder in den Keller. Das SURBURB FESTIVAL wurde von den Gästen kurzerhand in Schafskälte Festival umgetauft. Die Welt hatte sich gegen uns verschworen.

Trotzdem, das Festival wuchs von Jahr zu Jahr. Auch in 2011 kamen wieder mehr Leute zusammen, ja einige schlugen sogar ihre Zelte auf. Das Wetter war besser und der dritte Floor sowie das Zusammentun mit Freunden trug Früchte. Jedoch waren unsere eigenen Erwartungen dem SUBURB immer ein Stück voraus.

Im vierten Jahr zogen wir auf ein anderes Gelände um und wow, es fühlte sich verdammt gut an. So hatten wir uns das vorgestellt. Das Wetter war super, die Leute waren super, alles war super. Alles? Nein, alles leider nicht. Das SUBURB war auch super laut geworden und brachte super viele Beschwerden von umliegenden Anwohnern ein. Der Aufwand und die Kosten waren gewachsen - beides super groß. Der Fortbestand des SUBURB´s war kritischer denn je.

Die große, positive Resonanz der Gäste bekräftigte uns, auf jeden Fall weiter zu machen, doch es musste sich auch etwas ändern.

Oben ohne und unten grün, also unter freiem Himmel und auf grüner Wiese, ist auch dieses Jahr wieder unser Motto. Nur nicht mehr über drei Tage. Hier nehmen wir Rücksicht auf die Anwohnermeldungen der letzten Jahre. Mit dem Update entfällt auch der bisherige Name. Das SUBURB FESTIVAL hat seine Geschichte und sein Gesicht. Aber der Name gibt auch etwas vor, stellt Erwartungen auf. Das wollen wir nicht mehr. Unvoreingenommen sollt ihr das neue Freiluftvergnügen des Prignitzkombinats erleben. Heute genießt man leichter. Oben Air.

Unverändert bleibt jedoch unser Anspruch an die Musik. Auch bei der komprimierten Form unseres Open Airs wird es ein erlesenes Angebot an feinster elektronischer Musik geben.

 

 

 

 

 

(c) prignitzkombinat 2013